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Grundriss und Ausstattung

1 Altarbild

Mitteltafel: unbekannter Meister 2.H.16.Jh., Seitentafeln: Wilhelm Schmied,1950

Die Mitteltafel war vermutl. ursprünglich kein Altargemälde, sondern Teil eines Epitaphs oder Gedächtnisbildes. In der Annahme, es handele sich um den Teil eines nicht mehr vollständig erhaltenen Altartriptychons, wurde später der Sangerhäuser Maler und Grafiker Wilhelm Schmied mit den ergänzenden Seitentafeln mit den vier Evangelisten Symbolen beauftragt. Auch die Herkunft des hier als Predella verwendeten Gemäldes ist unbekannt. Die Bildgruppe stand viele Jahre im Querhaus der Ulrichkirche. lm Jahr 2006 kehrte sie zurück.

 

2 und 3 Kanzel und Empore

lm Rahmen der Sanierung der Marienkirche durch die Altlutherische Gemeinde 1893/94 wurden die Kanzel aus dem Kirchenschiff an ihren jetzigen Platz versetzt, die flache Holzbalkendecke und die Empore eingebaut.

 

4 Renaissance-Grabmal für Jonas Seiler {+ 1580)

Dargestellt ist der prächtig gekleidete Bürgermeister der Stadt Sangerhausen mit Frau und Tochter. Weiterhin: Auferstandener Christus in der Mandorla (oben Mitte) und Gnadenstuhl (Heilige Dreifaltigkeit: Gott Vater, der Gekreuzigte, Taube als Gestalt des Heiligen Geistes, oben links)

 

5 Barock-Epitaph für Johann August Leyser

Das Epitaph für den herzoglich sächsisch-weißenfelser Hoffaktor Leyser (+ 16.07.1756) und seine Frau Eva Susanna Leyserin, geb. Keilbergin (+ 14.12.1764), wurde laut Inschrift im Jahr 1776 durch den ältesten Sohn August Polycarp Leyser aufgestellt.

 

6 Taufstein und Taufschale

Der romanische Taufstein stammt aus der nicht mehr erhaltenen Dorfkirche von Kieselhausen (am ehemaligen Stift St. Julian am Westrand der Stadt Sangerhausen) und befand sich viele Jahre in einer Gartenanlage. lm Jahr 2014 wurde der älteste Taufstein von Sangerhausen restauriert und in die Marienkirche versetzt. Die Künstlerin Andrea Flemming aus Halle (Saale)gestaltete im Jahr 2015 im Auftrag der Lutherischen Gemeinde der SELK eine Taufschale aus geschmolzenem Glas mit Platinverspiegelung und Sandstrahlgravur ⌀ 50 cm x 8 cm (außerhalb von Taufen meist in einer Vitrine unter der Empore). Die Halterung wurde von der Fa. König's Schmiede, Inhaber Bernd Feuchte, gespendet.

 

7 Gewölbeansätze

Aus den schriftlichen Quellen ist ein gotisches Gewölbe nicht überliefert. Die schlanken Ansätze lassen zumindest erkennen, dass im 15. Jh. ein relativ aufwändiges Gewölbe geplant war.

 

8 Chorfenster

Die bauzeitliche Ansicht der Glasfenster ist nicht bekannt. Für die Erneuerung im Jahr 2006 wurden deshalb die im Stadtarchiv Sangerhausen erhaltenen Entwürfe aus dem Ende des 19. Jh. zu Grunde gelegt. Die drei mittleren Chorfenster gestaltete der Wernigeröder Glaskünstler Günter Grohs.

 

9 Emporenrückseite

Das Kirchenschiff wurde bis 1893/1977 von der Lutherischen Gemeinde als Gottesdienstraum genutzt, den Chorraum nutzte die Katholische Gemeinde. Ein Christusbild schmückte den inzwischen leeren Rahmen an der Ostseite über dem heutigen Durchgang zum Chorraum.

 

10 Konsolsteine

An den Seitenwänden waren Emporen eingebaut, die auf den Konsolsteinen ruhten,

 

11 Früherer Durchgang zum Turm

Durch einen gotischen Bogen gelangte man im Mittelalter offensichtlich in den Turm. Da das Fußbodenniveau der Kirche später wegen zu hohem Grundwasser erhöht werden musste, wurde der Durchgang zugemauert.

 

12 Mahnmal für die Opfer des Faschismus von Gerhard Geyer, 1951

Der Bildhauer Gerhard Geyer aus Halle (Saale) gestaltete die Figurengruppe, in der zwei KZ-Häftlinge einen erschöpften Mithäftling stützen. Die Inschrift lautet: ,,Unsere Toten sind Rufer und Mahner für Frieden, Einheit und Völkerversöhnung".